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Wichtige Einzel-Projekte

Eingebettet in die Gesamtplanung für den Block sind für die städtebaulich-funktionale Weiterentwicklung drei Projekte von besonderer Bedeutung: die Etablierung des Archivzentrums zur DDR-Geschichte, die Schaffung des Forums zu Opposition und Alltag einer Diktatur 1945-90 und die Wiedernutzung der Bauten der Hauptverwaltung Aufklärung. Wegen des Impulses für die schon bestehenden erinnerungskulturellen Angebote und wegen der nationalen Bedeutung genießt das Archivzentrum Priorität.

Die politischen Beschlüsse des Bundestages vom September und November 2019 zum Archivzentrum an der Frankfurter Allee und zum Forum Opposition und Widerstand im Alltag einer Diktatur 1945-90 sowie der Senatsbeschluss vom 14.1.2020 bilden den aktuellen politischen Rahmen der Standortentwicklung des Campus für Demokratie.

Dem Archivzentrum des Bundesarchivs kommt höchste Priorität zu. Das Bauvolumen ist groß und das Programm komplex. Das Zentrum wird eine bundesweite bzw. internationale Ausstrahlungskraft entwickeln und ist zugleich konstituierend für die Erhaltung der schon bestehenden Einrichtungen des Bundes auf dem Standort. Die Einrichtung wird zur existentiellen Sicherung der Dokumenten-Bestände des BStU und der DDR-Geschichte allgemein beitragen; sie wird zusätzlich Forschungs-, Bildungs- und Restaurierungsangebote umfassen. Berlin profitiert in hohem Maß von der Einrichtung - durch Arbeitsplätze, durch die weitere Steigerung der wissenschaftlichen und erinnerungskulturellen Bedeutung der Stadt, durch die städtebauliche Aufwertung des Standortes und durch die Stärkung des Bildungstourismus.

Das Land Berlin unterstützt das Zustandekommen dieser Investition des Bundes, u.a. durch die Schaffung von Sanierungs- und Planungsrecht sowie die Grundstücksneuordnung.

Vom Bund wird die Errichtung eines Forums Opposition und Widerstand im Alltag einer Diktatur 1945-89 angestrebt; es soll unter Federführung der Robert-Havemann-Gesellschaft (RHG) entwickelt werden. Inhaltliche und organisatorische Überlegungen befinden sich in der Anfangsphase. Wünschenswert wäre eine Unterbringung in Haus 18, dem Versorgungsgebäuder der Staatssicherheit. Da sich das Gebäude in Privatbesitz befindet und für jede Art der Neunutzung umfangreiche Investitionen erforderlich sein werden, sind aber noch umfangreiche weitere Schritte erforderlich.

Für die Weiterentwicklung des Campus für Demokratie könnte Haus 18 eine gleichermaßen historisch authentische, aber auch funktional und wirtschaftlich tragfähige Rolle bekommen, als

  • authentischer Ort der Erinnerungskultur,
  • zusätzliches Angebot für politische Bildung,
  • Informations- und Veranstaltungsort sowie Diskussionsort,
  • Standort für privatwirtschaftliche Kultur- und Kreativwirtschaft.

In den Sanierungszielen werden die großformatigen Bestandsgebäude an der Ruschestraße (Häuser 15 und 16) für eine gewerbliche Nutzung ausgewiesen. Diese Funktion kann sowohl privatwirtschaftliche als auch öffentliche Nutzungen beherbergen. Das Interesse richtet sich gegenwärtig auf die Erhaltung der zeitgeschichtlich bedeutsamen städtebaulichen Struktur und der baulichen Substanz sowie deren Revitalisierung durch eine campusverträgliche Nutzung. Die gute verkehrliche Erschließungssituation, Gebäudestruktur und Bausubstanz lassen auch Zwischennutzungen zu. Eine dauerhafte wirtschaftliche Nach- bzw. Wiedernutzung des Bestandes scheint möglich.